Semantisches Merkmal

Semantische Merkmale sind die kleinsten Einheiten (Bestandteile) der Bedeutung eines Lexems/eines Wortes oder Morphems. Dem liegt die Idee zugrunde, dass man die Bedeutung eines Wortes in Bedeutungsbestandteile zerlegen kann, die auch bei der Beschreibung der Bedeutung anderer Wörter verwendet werden können. So haben die Wörter „Königin“ und „Löwin“ das semantische Merkmal [weiblich] gemeinsam.

Der Ausdruck semantisches Merkmal ist ein Fachausdruck der Linguistik, genauer ihrer Teildisziplin der Semantik und wurde zunächst in der strukturellen Semantik entwickelt.

Als Seme werden semantische Merkmale durch eine Komponentenanalyse gewonnen.[1]

Es können auch paradigmenübergreifende generelle Merkmale (Klasseme) durch Abstraktion gewonnen werden.[2]

Synonyme sind „Inhaltskomponente“, „semantische Komponente“, „semantische Konstituente“; „Inhaltsfigur“ (Hjelmslev) bzw. „figurae“ (Hjelmslev),[3]Noem[4] und „Begriffsmerkmal“. Im Englischen spricht man von semantic marker; marker oder semantic feature; im Französischen von trait sémantique oder trait sémantiquement pertinent.

  1. Hadumod Bußmann (Hrsg.): Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002, ISBN 3-520-45203-0.
  2. Rehbock, Helmut: Semantisches Merkmal. In: Glück, Helmut (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 4. Auflage. Metzler, Stuttgart / Weimar 2010.
  3. Rehbock, Helmut: Semantisches Merkmal. In: Glück, Helmut (Hrsg.): Metzler Lexikon Sprache. 4. Auflage. Metzler, Stuttgart / Weimar 2010.
  4. Kühn: Lexikologie. 1994, S. 47.

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